Konzept

Durch das Spielen von afrikanischer Trommelmusik habe ich die Kraft der Wiederholung kennen gelernt. Musiker in Afrika haben meist kein Problem damit über einen längeren Zeitraum immer wieder das gleiche Motiv zu wiederholen. Ich habe diese Art des Musizierens lieben gelernt und möchte es auf unsere Gegebenheiten anwenden. Für westliche Zuhörer, aber vor allem für die Musiker ist das eine große Herausforderung und kostet erst mal einige Überwindung. Bedingt durch unsere Hörgewohnheiten erwarten wir den ständigen Wechsel von Melodien und Harmonien. Wenn man es schafft, sich von diesem Erwartungsdruck zu befreien, kann man beim Musizieren in eine andere Welt eintauchen und wohltuende, manchmal fast rauschähnliche Zustände ohne Drogen erleben.

  1. Verzicht auf den schnellen Wechsel von harmonischen Strutkturen, die zeitlich genau festgelegt sind (Kadenzen, II-V-I-Verbindungen usw.). Auf Harmonie, aber auch auf Dissonanz, möchte ich dabei aber nicht verzichten und grooven soll es.
    Nun könnte man vermuten, dass so eine Musik recht statisch wirkt, weil ihr der ständige harmonische Wechsel fehlt. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Dynamik, Spannung und Entspannung in dieser Musik sind auch erwünscht, aber sie folgen keinem Schema nach Takten.
  2. Organisation von Abschnittwechseln in der Musik nicht durch abzählen von Takten sondern durch spielen musikalischer Signale, die spontan gesetzt werden.
  3. Afrikanisch inspirierte 4er und 6er, sowie ungerade Rhythmen bilden das rhythmische Fundament. Natürlich spielen afrikanisch und afro-cubanisch inspirierte Rhythmen eine große Rolle im Repertoire. Bei freiem Spiel ist mir aufgefallen, dass aus „dem Bauch heraus gespielt“ oft ungerade Rhythmen (z.B. 7/8 oder 11/8) entstehen. Diese Rhythmen haben einen besonderen Reiz und sollen ebenfalls im Repertoire vertreten sein.
  4. Den kreativen Moment im musikalischen Dialog mit andern bewusst erleben gehört für mich zu den schönsten Erlebnissen beim musizieren. Es soll viel Raum für Improvisation und spontanem Dialog geben.
  5. Aufeinander hören und sich gegenseitig „Luft und Raum“ geben. Ein guter, transparenter Gesamtklang ist ein entscheidender Faktor für die Qualität. Damit meine ich, dass wir achtsam mit dem Klang unserer Instrumente umgehen und uns aufeinander abstimmen. Es ist mir wichtig, dass wir aufeinander hören und dass wir einander „Luft und Raum“ geben und nicht jeder nach Schema F sein Ding runterspielt.
  6. Wir spielen keine Coverversionen von bekannten Stücken anderer Musiker, sondern eigene Stücke.
  7. Ich möchte das Projekt anleiten und Musik nach meinen Vorstellungen verwirklichen. Dabei bin ich auf die Kreativität meiner Mitmusiker angewiesen. Ich möchte nicht stur Anweisungen geben, sondern in gegenseitigem Austausch die Sache gedeihen lassen. Ideen meiner Mitmusiker für neue Stücke, die in den Rahmen (s.o.) passen sind willkommen. Für mich ist jetzt einfach die Zeit reif mich auf eigene Stücke zu konzentrieren, und das zu spielen worauf ich Lust habe. Die Kriterien „richtig“ oder „falsch“ spielen dabei keine Rolle. Entscheidend ist, ob es mir und uns gefällt was wir spielen. Es gärt schon sehr lange in mir, aber ich habe sehr lange dafür gebraucht um meine Vorstellungen in Worte fassen zu können.
  8. Namen der Stücke
    Bei Instrumentalstücken ist die Namensgebung oft nicht so einfach. Die Zusammengehörigkeit der Stücke sollte in den Namen erkennbar sein. Mir kam die Idee die Stücke nach den chemischen Elementen aus dem Periodensystem zu bezeichnen. Es gib zur Zeit 118 bekannte Elemente. Das sollte reichen.

Dies Punkte sind nicht dogmatisch zu verstehen, sie geben die Richtung vor.

Hier ist eine Zusammenstellung der aktuellen Stücke zum Reinhören und reinschauen.